2.4.1 Energie-Abhängigkeit

Abb. 14: mycelia gGmbH - Wirtschaftliche Aspekte der Erdöl- und Erdgasförderung: Energieabhängigkeit - canva.com/ CC BY-SA.
Deutschland ist stark von Energielieferungen abhängig: Im Jahr 2022 wurden etwa 69 % des Energiebedarfs durch Importe gedeckt. Fossile Energieträger wie Mineralöl und Erdgas werden dabei nahezu vollständig importiert (98,2 % bzw. 94,2 % im Jahr 2022). Im Gegensatz dazu haben erneuerbare Energien eine Importquote von 0 %, da sie vollständig im Inland erzeugt werden.
Abb. 15: Umweltbundesamt - Primärenergie-Nettoimporte - dl-de/by-2-0.
Info: Erdöl ist der Rohstoff, während Mineralöl verarbeitete Produkte aus Erdöl umfasst, wie Schmieröle, Diesel, Benzin und Kerosin.
Die Importabhängigkeit, insbesondere von fossilen Energieträgern wie Erdöl, Erdgas und Uran, birgt erhebliche wirtschaftliche Risiken.
Dies wurde durch die Engpässe bei Erdgas und Erdöl infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine deutlich. So sanken die Erdölimporte aus Russland im Jahr 2022 von 2,8 Millionen Tonnen auf eine Restmenge von 3.500 Tonnen. Der Ausfall Russlands als Erdöllieferant wurde im Jahr 2023 durch zusätzliche Lieferungen aus Norwegen, den USA und Kasachstan ausgeglichen. Steigende Energiepreise und volkswirtschaftliche Verwerfungen sind dabei direkte Folgen dieser Abhängigkeit.
Um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, spielt der Ausbau erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie und Biomasse machen mittlerweile mehr als die Hälfte der im Inland erzeugten Energie aus und tragen wesentlich zur Erhöhung der Energiesicherheit bei. Zudem wird der Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energien vorangetrieben, während gleichzeitig die Diversifizierung der Lieferländer und Transportstrukturen angestrebt wird, um die Abhängigkeit weiter zu minimieren.
Die Primärenergiegewinnung aus erneuerbaren Energien ist seit den 1990er Jahren gestiegen. Zwar wurde die Energiegewinnung aus den begrenzten Ressourcen Braunkohle und Mineralöl seit 1990 reduziert, jedoch, im Gegensatz zum Steinkohleabbau, noch nicht eingestellt.

Abb. 16: Umweltbundesamt -Primärenergiegewinnung in Deutschland - dl-de/by-2-0.
