Das Umweltbundesamt positioniert sich deutlich gegen Geoengineering, denn sie sehen solche Maßnahmen als extrem risikoreich an, da sie unumkehrbare Umweltschäden anrichten und globale geopolitische Konflikte auslösen können. Geoengineering scheine im ersten Moment eine verlockende Möglichkeit zu sein, weil es wie eine technische Lösung für das Klimaproblem erscheint. Es macht den Eindruck, dass wir so "Weiter wie bisher" handeln können, ohne dass internationale Verhandlungen und Emissionsreduktionen so dringend nötig wären. Drei Punkt äußert das Umweltbundesamt als Kritik an Geoengineering-Methoden:


Dennoch ist klar, dass der Klimawandel auch schwerwiegende Folgen hat und es viele Herausforderungen gibt, die eine schnelle gesellschaftliche Veränderung gegenüberstehen. Es ist also nötig, die vielversprechendsten CDR-Techniken verantwortungsvoll zu erforschen, um weniger risikoreiche, aber auch effektivere Methoden zu entwickeln. 


Das Umweltbundesamt hebt deutlich hervor: 

Im Vergleich zum Geoengineering müssen naturbasierte Maßnahmen im Fokus stehen, da die Wiederherstellung von Küstenökosystemen in Deutschland eine gesetzliche Pflicht ist. Die natürliche Kohlenstoffspeicherfähigkeit der Meere kann also mit verschiedenen Mitteln gestärkt werden. Dazu gehören naturbasierten Maßnahme, insbesondere der Schutz und Wiederherstellung von Küstenökosystemen, wie Salzmarschen, Mangrovewälder und Seegraswiesen, die sehr effektive Kohlenstoffspeicher sind. Außerdem bieten sie Lebensraum für viele marine Organismen und spielen eine wichtige Rolle in Küstenschutz. Damit stärken sie den Resilienz gegen Klimawandel.


In den Kursen Ölverschmutzung und Meereserwärmung kannst Du mehr über die Fähigkeit der Seegraswiesen als natürliche Klimaschützerin erfahren.

Auch in den internationalen Regelungen zum marinen Geoengineering finden sich die Position des Umweltbundesamts wieder. 

Das Londoner Protokoll ist ein internationales Abkommen, das 1996 als Erweiterung des ursprünglichen Londoner Übereinkommens von 1972 (Convention on the Prevention of Marine Pollution by Dumping of Wastes and Other Matter) verabschiedet wurde. Es zielt darauf ab, die Meeresverschmutzung durch die Einbringung von Abfällen und anderen Stoffen zu verhindern.


Zuletzt geändert: Dienstag, 2. Juli 2024, 10:28