3.3 Kritik am Geoengineering
Das Umweltbundesamt positioniert sich deutlich gegen Geoengineering. Es sieht solche Maßnahmen als extrem risikoreich an, da sie unumkehrbare Umweltschäden anrichten und globale geopolitische Konflikte auslösen können. Geoengineering scheine im ersten Moment eine verlockende Möglichkeit zu sein, weil es wie eine technische Lösung für das Klimaproblem erscheine. Es mache den Eindruck, dass wir so „weiter wie bisher“ handeln können, ohne dass internationale Verhandlungen und Emissions-Reduktionen dringend nötig wären. Drei Punkte äußert das Umweltbundesamt als Kritik an Geoengineering-Methoden:
Dennoch ist klar, dass der Klimawandel auch schwerwiegende Folgen hat und es viele Herausforderungen gibt, die einer schnellen gesellschaftlichen Veränderung gegenüberstehen. Es ist also nötig, die vielversprechendsten CDR-Techniken verantwortungsvoll zu erforschen, um weniger risikoreiche, aber auch effektivere Methoden zu entwickeln.
Das Umweltbundesamt hebt deutlich hervor:
Im Vergleich zum Geoengineering müssen naturbasierte Maßnahmen im Fokus stehen, da die Wiederherstellung von Küstenökosystemen in Deutschland eine gesetzliche Pflicht ist. Die natürliche Kohlenstoff-Speicherfähigkeit der Meere kann also mit verschiedenen Mitteln gestärkt werden. Dazu gehören naturbasierten Maßnahme, insbesondere der Schutz und die Wiederherstellung von Küstenökosystemen wie Salzmarschen, Mangrovewäldern und Seegraswiesen, die sehr effektive Kohlenstoffspeicher sind. Außerdem bieten sie Lebensraum für viele marine Organismen und spielen eine wichtige Rolle in Küstenschutz. Damit stärken sie die Resilienz gegen Klimawandel.
Abb. 12: Küstensysteme als Kohlenstoffspeicher (Rita Erven, CDRmare/GEOMAR).
In den Kursen Ölverschmutzung und Meereserwärmung kannst du mehr über die Fähigkeit der Seegraswiesen als natürliche Klimaschützerinnen erfahren.