2.2 Folgen der Lärm-Belästigung
Schall-Effekte auf Meerestiere
Die Auswirkungen eines Schalls hängen von der Intensität (Lautstärke in Dezibel (dB) gemessen), der Frequenz (in Kiloherz (kHz gemessen), der Dauer, der Häufigkeit der Wiederholung des Schalls, dem Übertragungs-Verlust von einer Quelle zum Meerestier und dessen Hörempfindlichkeit ab. Die Geräusche können dabei über viele Kilometer zu hören sein. Die Wahrnehmung einer Schallquelle hängt von der Hörempfindlichkeit des Meerestieres ab. Beispielsweise unterscheiden sich Robben und Schweinswale in ihrer Hörempfindlichkeit, und auch Fische hören unterschiedlich gut. In Abb. 4 siehst du, welche Folgen die Schallquelle für die Meerestiere, je nach Entfernung zur Schallquelle, haben kann.
Abb. 4: Schall-Effekt auf Meerestiere ( Dr. Klaus Lucke) (Abb. erstellt von mycelia.education).
Maskierung
Maskierung bedeutet, dass ein Tier bestimmte Geräusche nicht mehr wahrnehmen kann, weil sie von anderen, lauteren oder ähnlichen Geräuschen überdeckt werden. Bei Meeressäugern ist das besonders problematisch, wenn menschliche Lärmquellen wie Schiffsverkehr oder industrielle Aktivitäten Töne erzeugen, die den Rufen oder Echoortungssignalen der Tiere ähneln.
In der Grafik siehst du, inwiefern das Hörvermögen von Meeressäugern durch den Lärm verschiedener Verursacher beeinträchtigt wird.
Die Kommunikation und Orientierung des Schweinswals findet beispielsweise vorwiegend im ultra-hochfrequenten Bereich statt. Diese Frequenzen werden durch den Schiffsverkehr nicht gestört, da es zu keiner Frequenzüberlagerung kommt.
Anders ist es bei Bartenwalen: Ihre Kommunikation wird durch den Schiffsverkehr maskiert.
Kommt es zu einer Maskierung, können sich Meeressäuger schlechter verständigen, Fressfeinde oder Beute schwerer wahrnehmen und sich weniger gut orientieren.
Abb. 5: Maskierung: Was hören marine Säugetiere? (University of Rhode Island and Inner Space Center) (Abb. erstellt von mycelia.education).