3.2 Geoengineering
Die versprochenen Klimaziele können wir nur erreichen, wenn nach heutigem Stand bis zum Jahr 2100 zwischen 350 und 780 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entnommen werden. Um die Klimaziele zu erreichen, ist neben der Umstellung des Energiesystems auch ein ressourcenschonenderer Lebensstil nötig. Wenn dies nicht gelingt, argumentieren Wissenschaftler*innen, dass großtechnische Eingriffe in das globale Klimasystem erforderlich sein könnten, um die Erderwärmung zu stoppen.
Solche Maßnahmen werden als „Geoengineering“
bezeichnet. Geoengineering greift also bewusst und zielgerichtet in das Klimasystem ein, um der menschengemachten Klimaerwärmung zu entgegnen. Es wird zwischen zwei Hauptkategorien unterschieden, damit weniger CO2 in die Atmosphäre gelangt. Projekte, die sich mit der Beeinflussung des Strahlungshaushalts (Solar Radiation Modification - SRM) auseinandersetzen und Projekte mit dem Fokus auf der Entnahme von Kohlenstoff aus der Atmosphäre (Carbon Dioxid Removal - CDR).
Der Prozess des Carbon Capture and Storage (CCS) ist eine weitere Geoengineering - Technologie bei der CO2 - Emissionen, die durch die Industrie freigesetzt werden, abgefangen werden bevor es in die Atmosphäre gelangt. Somit wird das CO2 nicht aus der Atmosphäre entfernt, sondern an der Quelle in Kraftwerken eingefangen. Es bringt also keine negative Emissionen, nur Emissionsvermeidung und wird gesetzlich auch anders reguliert als CDR - Technologien.
Es werden mit Fokus auf die Meere verschiedene Methoden entwickelt, um ihre Aufnahme von CO2 aus der Atmosphäre zukünftig zu stärken und die von uns Menschen geschaffene Überlastung der Meere wieder auszugleichen. Dazu mehr im nächsten Kapitel.